Silvesterfotos planen
Da ich öfter gefragt wurde wie ich die Feuerwerksbilder gemacht habe, schreibe ich es hier kurz auf.
Kurz gesagt, ich wollte einen leicht erhöhten Platz finden von dem ich freie Sicht auf den Ort hatte. Man könnte jetzt meinen solche Plätze gäbe es gerade in Garmisch-Partenkirchen viele. Das stimmt auch, aber die meisten dieser Plätze sind für Feuerwerksfotos kaum geeignet, weil Bäume oder Pflanzen in das Bild ragen oder der Blickwinkel auf den Ort einfach nicht ansprechend ist. Anbei ein paar Beispiele die zwar eine ganz schöne Aussicht bieten aber für ein Foto nicht geeignet sind:
Wie ich oben schon erwähnt habe, ist ein zu hoher Standpunkt auch nicht schön, da sich dann das Feuerwerk nicht mehr genug vom Hintergrund (Ort) abhebt. Der Blickwinkel ist dann einfach zu steil. Die Suche nach passenden Plätzen ist also nicht ganz einfach und nimmt jedes Jahr ca. einen bis zwei Monate Planung ein. Gute Werkzeuge sind hier Google Earth und der BayernViewer.
Zuvor steht aber noch eine ganz entscheidende Frage – nämlich aus welcher Richtung kommt das Mondlicht? Sollte der Mond in der Silvesternacht relativ voll sein und mir gegenüber stehen hat man eine sehr schlechte Gegenlichtcharakteristik. Das will man nicht, deshalb unbedingt vor der genauen Locationwahl eine Mondsimulation machen. Nur so kann man Hänge ausschließen die schlechtes Licht bedeuten würden!!
Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, war die Nacht des 31.12.2013 auf 01.01.2014 eine mondlose Nacht. Das lässt natürlich alle Möglichkeiten der Locationwahl offen, aber auf Kosten einer vom Mondlicht ausgeleuchteten Landschaft. Was u. U. zu einem Problem mit dem Dynamikumfang der Kamera werden kann. Denn wenn man die Landschaft etwas aufhellen will (entweder durch längeres belichten, höhere ISO oder größere Blende), besteht die Gefahr den Ort und das Feuerwerk zu überstrahlen. Zu sehen sind übrigens – wie auf den meisten Simulationsprogrammen – der Sonnenauf- und untergang, ebenso der Mondauf- und untergang. Um 23:59 wäre der Mond 62,0° unter dem Horizont, der Mond ging an diesem Tag um 15:54 unter.
Wenn man nun die richtige Location gefunden hat – ein kleiner Tipp – unbedingt einmal kurz zuvor am Tag besuchen. Im Winter können Wege und Steige oft stark vereist sein, was in der Nacht zu unangenehmen Überraschungen führen kann. Durch den starken Föhn vor Silvester war aber dieses Jahr kaum Eis zu erwarten.
Ich habe mir ein paar Tage vor Silvester noch eine kleine Tabelle mir Belichtungseinstellungen zusammengestellt.
Basierend auf den Erfahrungen der vergangenen Jahre. Ziel war es nicht über ISO400 zu kommen.
Der Rathausplatz bot sich als Backup für den Fokus an. Auf diesem war ein Messestand von BMW aufgebaut, mit einem großen leuchtendem “X” welches der AF immer treffen sollte. Moderne Objektive sind zwar nicht mehr parfokal gebaut, aber der AF traf auch so immer ohne auf dieses Backup zurückgreifen zu müssen.
Tja und ab dann kann man nur noch auf gutes Wetter hoffen…
Sehr zu empfehlen ist eine Stirnlampe damit man die Hände frei hat.
Im Einsatz waren eine 1D Mark 4 und eine 7D, zusammen mit dem EF 8-15, EF 16-35, EF 24-70 und EF 70-200.
Die zweite Kamera war per Magic-Arm am Stativ befestigt und wurde per Funk zusammen mit der Hauptkamera ausgelöst.
Hier einige Ergebnisse, von links nach rechts (EF 8-15mm, EF 16-35mm und EF 70-200mm):
Ich hoffe das konnte ein paar Fragen beantworten, sonst meldet euch einfach.
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